Am Empfang
Bei meiner Arbeit am Empfang eines öffentlichen Gebäudes musste ich von einer Auszubildenden morgens um 5:45 Uhr abgelöst werden. Der Empfang ist rund um die Uhr besetzt und es hatten sich zwei Kollegen krank gemeldet. Die Auszubildende kam zwar pünktlich, aber sehr schlecht gelaunt. Sie meinte, dass das nicht zu ihren Aufgaben gehört usw. Sie brachte ihrem Unmut auf den Punkt. Eigentlich hätte mir das egal sein müssen. Ins eine Ohr rein und ins andere raus. Ich bin nicht ihre Vorgesetzte und hab keine Entscheidungsmacht. Es war mir aber nicht egal! Ich hab mich geärgert und aufgeregt über längere Zeit. Warum? Was hat ihr Verhalten in mir bewirkt?
Würde mir das ein Klient erzählen, dann würde ich ihm sofort die Frage stellen: Was macht die Auszubildende, was du gern machen möchtest? Ganz klar, ich gehöre noch zu der Generation: Lehrjahre sind keine Herrenjahre… Immer schön lieb sein, dann wirst du auch gemocht und dafür irgendwann belohnt. Leider sagt mir die Erfahrung, dass man darauf lange warten kann. Man muss schon eine Meinung haben und die auch äußern, um wahrgenommen zu werden. Vielleicht beneide ich die Auszubildende um diese Gabe? Mit 18 oder 19 war ich längst nicht so weit. Ich musste mir das ein Leben lang erarbeiten und hab auch immer noch so meine Grenzen. Halte lieber den Mund bevor ich anecke. Also nehme ich mir mal an dieser jungen Frau ein Beispiel und lerne draus. Mund aufmachen, wenn dir was nicht passt (natürlich in freundlichem Ton) sonst kann es keiner wissen!
aslo ich bin auch noch in der Zeit aufgewachsen wo es hieß „Lehrjahre sind Keine Herenjahre “ und mein alter Herr hat meinem Lehrmeister beim Unterzeichnen des Lehrvertrages gesagt wenn der Bengel nicht spurt, hat Ihm den Po voll.
Auch wenn viele Auszubildenen heute in der Ausbildung ausgenutzt werden und ein vielfaches mrhr lernen müssen wie wir früher , macht immer noch der Ton die Musik und wie es in den Wald hinein schalt ,so schallt es auch wieder hinaus.s
vor 7 Jahren