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Rückblick

Ich nutze die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, um die Fotos des Jahres zu sortieren. Ich bin da noch von der ganz alten Sorte, mit Einkleben, Beschriften und so weiter. Egal wie, mir ist gerade bewusst geworden, wie schön diese Art von Rückblick eigentlich ist. Wenn man einfach nur so zurückdenkt, dann fühlt sich das Leben oftmals so schwer an. Im Normalfall macht man ja nur in schönen Situationen Fotos. Sieht man dann die Bilder aneinander gereiht, dann wird einem bewusst, wieviel wunderbare Zeit einem das letzte Jahr auch geschenkt hat.

Sichtweise

Am Sonntag war ich auf einer Braunkohlwanderung mit befreundeten Paaren. Alles alte Eheknochen. Nach ein paar Glühwein kam plötzlich das Thema „pupsen“ auf. Wir waren uns alle einig, dass keiner von uns das am Anfang einer Partnerschaft gemacht hat. Da reißt man sich zusammen und drückt das irgendwie weg. Wenn sich aber genug Vertrauen und Liebe eingestellt hat, dann wird auch voreinander gepupst. Einer der Männer sagte dann zu seiner Frau: „ Oh wie schön, dann sagst du mir ja mehrfach am Tag, wie sehr du mich liebst!“ Das zeigt doch mal wieder, dass es immer im Leben auf die Sichtweise ankommt ;-)

Kurve

Bei meiner Walkingrunde musste ich das Foto schießen. Ist es nicht wie häufig im Leben? Es ist dunkel und hinter der Kurve wartet das Licht. Wir alle müssen im Laufe des Lebens leider auch durch Täler der Trauer, Einsamkeit oder Angst. Wenn wir unseren Fokus aber nicht auf das Dunkle legen, sondern auf die Gewissheit, dass es irgendwann auch wieder Licht geben wird, dann entsteht Hoffnung und es lässt uns gleich ein bisschen besser und schneller gehen.

Fünf Punkte

Warum schauen wir Menschen immer auf das was wir haben wollen, oder was andere haben? Das führt bei vielen zu einer Dauerunzufriedenheit. Wir sollten einfach mal auf das schauen, was wir haben. Finden sie für alles fünf Punkte warum sie froh sind es zu haben. Egal, ob Wohnung, Job oder Partner. Sofort ändert sich der Blickwinkel und Zufriedenheit stellt sich ein. Es lohnt sich täglich diese Sichtweise zu trainieren.

Wartezimmer

Warum geht man zum Arzt? Natürlich, weil man Hilfe für den Körper braucht. Wenn man sich dann aber lange im Wartzimmer rumdrücken muss, gehören dann nicht so Klatsch und Tratsch Zeitschriften quasi als Hilfe für die Seele dazu? Sie vermitteln Leichtigkeit und geben einem etwas was man meist zu Hause nicht hat. Wer kauft sich schon selber regelmäßig die bunten Magazine? Nun war ich bei meinem Ohrenarzt. Bei ihm liegen nur ganz intellektuelle Zeitungen. Ich hab mal die Arzthelferinnen gefragt. Die meinten: Der Doktor möchte das nicht. Nun gut, kann er halten wie er will, aber für mich ein falsches Zeichen. Patienten sollen sich doch wohl fühlen. So hatte ich eher das Gefühl ein Dummi zu sein, weil ich einfach keine Lust habe, mich mit Politik und Problemen der Welt im Wartezimmer zu beschäftigen.

Nicht alles läuft glatt

Natürlich läuft auch in meinem Leben nicht alles glatt. Ich gehöre zu den Neckermann Insolvenz Betroffenen und mein wahnsinnig lang ersehnter und ersparter Urlaub wurde abgesagt. Anstatt aber im Jammertal zu versinken, habe ich mich nach der ersten Schockstarre gezwungen, zu überlegen: was könnte gut an der Situation sein? 1. Meine Söhne sind gleich mit Kuchen im Gepäck zum Mutti trösten gekommen. 2. Ich sitze in meinem warmen Wohnzimmer. Andere Urlauber sind irgendwo auf irgendwelchen Flughäfen gestrandet. 3. Wenn der Urlaub erst im nächsten Jahr stattfindet, dann habe ich die Chance, was zu tun, um mich im Badeanzug wohl zu fühlen. Wie immer im Leben kommt es auf den Blickwinkel an. Außerdem ist ja bekanntlich die Vorfreude die schönste Freude.

Gräber

Ich hab heute früh die Herbstbepflanzung auf dem Grab meiner Eltern gemacht. Danach bin ich noch über den Friedhof meines kleinen Heimatdorfes spaziert. An fast allen Gräbern kannte ich die Namen. Erinnerungen an Kindheit und schöne Dorffeste mit all diesen Menschen kamen in mir hoch. Sicherlich ist das ein ganz klares Zeichen vom eigenen älter werden. Man sieht viele Menschen gehen… aber auch sehr viele Menschen kommen. Vielleicht ist das das Geheimnis, es einfach so anzunehmen. Das Leben ist im Fluss. Glücklich sein über die Zeiten, die wir mit den Verstorbenen hatten und uns an neuem Leben erfreuen.

Kompromisse

Bei einem meiner morgendlichen Walkingausflüge konnte ich vier Hunde beobachten. Sie waren nicht angeleint und haben gespielt, was das Zeug hält. Ach, war diese Freude schön anzusehen! Nur leider war es eigentlich gar nicht erlaubt. Es ist ein Naturschutzgebiet, und Hunde dürfen dort nur an der Leine geführt werden. Da dachte ich mir dann: warum kann man keinen Kompromiss finden und den Hundebesitzern dort ein bestimmtes Gebiet lassen? Ist es nicht in vielen Lebenslagen so? Wenn wir Menschen alle ein kleines bisschen kompromissbereiter wären, wieviel Stress könnten wir doch vermeiden. Frei nach dem Motto: Leben und leben lassen.

Demut

Am letzten Samstag hab ich einen Ausflug mit zwei guten Freundinnen in die Berge gemacht. Oben auf dem Berg haben wir dann unseren Blick schweifen lassen. Plötzlich meint die eine Freundin: „ Da wird einem klar was wir doch für kleine Fürze sind!“ Recht hat sie. Im Vergleich zu diesen riesigen Bergen werden wir gaaanz klein und unbedeutend. Das lehrt uns Demut. Plötzlich sind im Verhältnis aber auch die Probleme, die man mit sich rum trägt, ganz klein und unbedeutend.

Anderen geht es schlechter

Gott sei dank, bin ich sehr selten krank. Letzlich hatte ich eine fiese Erkältung. Sofort habe ich mich nur wie ein halber Mensch gefühlt und mich im Selbstmitleid gebadet. Erst in dem Moment, in dem ich mir gesagt habe, anderen geht es viel schlechter, war es mir möglich mich zusammen zu reißen. Manche Menschen haben täglich Schmerzen, machen das Beste draus und jammern nicht. Plötzlich war mein Schnupfen und Kopfschmerz gar nicht mehr so schlimm. Da weiß ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist und er ist weg.